Intensive Landwirtschaft gilt als eine der Hauptursachen für den gegenwärtigen Rückgang der Insektenvielfalt und –biomasse in Deutschland. Das Projekt FInAL wird daher im Rahmen des „Aktionsprogramms Insektenschutz“ Landschaftslabore in repräsentativen Agrarlandschaften Deutschlands anlegen, in denen innovative Maßnahmen zur Förderung der Insekten durch integrierten Anbau nachwachsender Rohstoffe im Landschaftskontext entwickelt, demonstriert und evaluiert werden. [...]
Rückblick auf den Feldtag am 24.09.2024 im Rottal
- Feldtag mit FInAL-Versuchsfläche ‚Artenreiche Zwischenfrüchte‘, Betrieb Josef Wimmer, Hasenberg 1, 94086 Bad Griesbach
- Feldtag-Programm (pdf-Dokument)
- Zeitungsbericht der Passauer neuen Presse (PnP) vom 26.09.2024 über den Feldtag am 24.09.2024
- Kontakt bei Fragen: Landschaftskoordinatorin Veronika Fick-Haas, LfL
Hinweis zur Änderung des Ansprechpartners im Havelländischen Luch (ZALF)
LandschaftskoordinatorInnen für FInAL-Landschaftslabore und ihre Referenzlandschaften sind
- ab 01.09.2024: Prof. Dr. Frank Eulenstein, bis 30.08.2024: Phillipp Scharschmidt - Havelländisches Luch (Brandenburg), ZALF
- Dr. Annette Bartels - Elm (Niedersachsen), LWK
- Veronika Fick-Haas - Rottal (Bayern), LfL
Flyer des Projekts FInAL
(pdf-Dokument zum Herunterladen und Ausdrucken)
[...] FInAL hat zum Ziel, Wege aufzuzeigen, wie in Agrarlandschaften die Vielfalt, Biomasse und Funktionalität der Insekten durch Änderungen der Anbausysteme erhöht werden kann, insbesondere durch Integration nachwachsender Rohstoffe sowie Implementierung von Methoden des integrierten Pflanzenschutzes. Insgesamt wird ein umfassender Ansatz auf Landschaftsebene mit einem jeweils regionalen Leitbild gewählt, der sowohl die Anbau- und Nichtproduktionsflächen als auch die Partizipation der Akteure berücksichtigt. Die Landschaftslabore, d. h. Landschaftsausschnitte, in denen Maßnahmen zur Förderung der Insekten etabliert werden, werden hinsichtlich der Ausgangsituation, der Nutzungsoptionen und der Auswirkungen der Maßnahmen auf verschiedene Merkmale, vor allem in Bezug zum Vorkommen bestimmter Insektengruppen und ihrer Funktionalität (z. B. im integrierten Pflanzenschutz) untersucht.
Als Landschaftslabor wird hier ein Ausschnitt einer Agrarlandschaft bezeichnet, in der innovative Maßnahmen zu Förderung der Insekten in Anbausystemen durchgeführt werden. Es wird ein flächenhafter Ansatz gewählt, d. h. die Gesamtfläche des Landschaftslabors ist das Objekt der Analyse und auch der zielgerichteten Veränderungen. Daher soll ein Landschaftslabor sowohl alle landwirtschaftlichen Nutzflächen als auch die ungenutzten Teile erfassen. Die Größe eines Landschaftslabors beträgt ca. 3 x 3 km, um die Auswirkungen der im Labor etablierten Maßnahmen auf das Vorkommen von Insekten im Landschaftsmaßstab belegen zu können. Die Auswirkungen der Maßnahmen auf verschiedene Gruppen von Insekten, Ökosystemleistungen von Insekten und Boden, Landschaftsstruktur, Erträge und integrierten Pflanzenschutz werden einerseits durch Monitoring zu Beginn (Baseline) und während der Transformationsphase der Landschaft und andererseits durch zeitparallele Untersuchungen auf Referenzflächen in denselben Untersuchungsregionen, in denen sich auch die Landschaftslabore befinden, analysiert. Hierfür werden spezifische Bewertungsmethoden entwickelt. Das Monitoring fokussiert auf Insekten und ihre Ökosystemleistungen, aber betrachtet auch interdisziplinär die vier Nachhaltigkeitsfelder Umwelt/Biodiversität, Ökonomie, Gesellschaft und Politik, um eine umfassende Bewertung der Maßnahmen im Sinne der Nachhaltigkeit zu ermöglichen. Die Auswahl der Landschaftslabore erfolgt nach Landschaftstypen, die eine besondere Bedeutung in der Vielfalt der Agrarlandschaften Deutschlands haben.
Die Auswahl und Umsetzung geeigneter Maßnahmen wird im Projekt in einem Co-Design-Prozess mit den Akteuren erarbeitet. Der Etablierung von Maßnahmen im Landschaftslabor gehen – je nach Bedarf – Untersuchungen auf Versuchsflächen ("Maßnahmenwerkstätten") voraus. Die Ergebnisse aus den Landschaftslaboren werden hinsichtlich der Wirksamkeit der Maßnahmen, der Akzeptanz in der Praxis, der Übertragbarkeit auf andere Landschaften und möglicher förderpolitischer Handlungsempfehlungen zusammengefasst und integrativ analysiert.
Kontakt
Projektkoordination
Thünen-Institut für Biodiversität
Bundesallee 65
38116 Braunschweig
Telefon +49 (0)531 596 2596
E-Mail bd-final-info@thuenen.de
Projektförderung
FInAL wird gefördert durch die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) e.V., ein Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.